
Museumsfahrt des Arbeitskreises "Bildende Kunst"
Am 27.7.2025, dem ersten Sonntag der Annakirmes, unternahmen wir unsere Museumsfahrt zum Museum K 20 in Düsseldorf und zur Ausstellung in der Villa Hügel in Essen.
Themen waren in Düsseldorf weit gespannt das Lebenswerk von Chagall mit 120 Arbeiten und in Essen die Vielfalt in den fast 100 Arbeiten namhafter moderner Künstler und ihrer zeitgenössischer regionalen Künstler, alle verbunden durch den gemeinsamen Bezug zum industriellen Ballungsraum des Rhein-Ruhr-Gebiets.
Chagall begegnet dem Betrachter mit fantasievoll gestimmten Wiedergaben seines persönlichen Umfeldes, vom kleinbürgerlichen Elternhaus mit jüdischer Prägung in Witebsk (Belarus) bis zu seinen schwungvollen Jahren in den Künstlerkreisen in Paris. Symbolhaft werden die Abbildungen von Menschen zusammen gesetzt, der Bettler, der Soldat, der Geiger, das Liebespaar, engelgleich schwebende Traumgestalten. Kräftig leuchtende Farben geben den Abbildungen einen mystischen, in sich ruhenden Charakter märchenhafter Stille.
Dann folgt der gewaltige Sprung in die Realität, wieder gegeben in den Arbeiten von bekannten und regional wirkenden Künstlern aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet in der Villa Hügel in Essen, dem Sitz der Industriellendynastie Krupp. Ausgesuchte Beiträge von 21 Museen aus der Region, darunter bekannte Häuser wie das Lehmbruck-Museum, das Folkwang Museum, Küppersmühle, Osthaus-Museum Hagen, die wir schon besucht hatten, bilden ein Kaleidoskop von Kunstwerken in der Material- und Formensprache der Ruhrgebiets, sachlich, ausdrucksstark, mit geistreich-ironischen Zwischentönen. Man begegnet großen Namen wie Paula Modersohn-Becker, Gerhard Richter, dem Beuys-Schüler Anatol Herzfeld, Wolf Vostell, Helmut Bettenhausen, Alexander Basile.
Künstlerisch verarbeitet sind harte Realitäten, Symbole der Montanindustrie, Stahl, Bergbau, Kraftwerke, der „Check point Charlie“ im Nachkriegs-Berlin, Gestaltungsgegensätze mit Licht und Schatten, Materialsprache, Gestaltungselemente der Fassadenarchitektur, Dynamik in der technischen Entwicklung, Betrachtung hierzu wie von Karl Ernst Osthaus, dem Gründer des Folkwang-Museums in Essen „Wandel durch Kultur, Kultur durch Wandel“. Der Betrachter spürt neue Erfahrungen in dem Beziehungswechsel zwischen Kunst und Alltag
